entdeckerin

traumreisen und alptraumreisen. in wort und bild.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Ankunft in Kairo








Freudige Überraschung am Flughafen. Der ist auf einmal ganz neu, ja, er sieht wirklich aus wie ein Flughafen. Als ich aus dem Flughafengebäude trete, komme ich mir vor, als würde ich aus allen Richtungen mit heißen Föhns angeblasen. Ein um die Welt reisender Amerikaner und ich teilen uns ein Taxi nach Downtown Kairo. Wir kommen beide gut an. Ich bin froh, dass ich eine Unterkunft mit eigenem Bad habe. Ich mache mich am Abend auf den Weg, um mich mit fester und flüssiger Nahrung zu versorgen. Wasser ist das Wichtigste bei diesen Temperaturen. Als ich zurück bin, schlafe ich irgendwann vor Müdigkeit ein. Ich beschließe, "richtig" ins Bett zu gehen. Ich wache einige Male auf, meine Ohrstöpsel habe ich irgendwann verloren. Früh morgens - ich versäume es, auf die Uhr zu sehen - weckt mich der Muezzin. Dann fängt noch einer an, die Gläubigen zum Gebet zu rufen. Mich zieht es trotzdem nicht aus dem Bett. Ich bin hundemüde, aber irgendwann lässt sich das Aufstehen nicht mehr vermeiden. Ein ganz normaler Tag in Kairo beginnt.

Samstag, 12. Juni 2010

Verschiedenes aus dem Libanon. Vom Verkehrsschild bis zur Haartransplantation.







Reisen im und in den Libanon. In Damaskus besteigen die Reisenden ein altes Sammeltaxi, dessen Fahrer ein starker Raucher ist, gelegentlich aus dem Fenster spuckt, flucht und fährt, als gebe es kein Morgen. Sicherheitsgurte finden sich höchsten auf dem Beifahrersitz, ich muss mich also wirklich in Allahs Hände begeben, ob ich will oder nicht.

Der Grenzübergang besteht darin, zunächst auf syrischer Seite einen Ausreisestempel zu holen, den man sich durch Schlangestehen redlich verdient. Auf libanesischer Seite wird ein Visum gekauft und ebenfalls mit einem Stempel versehen. Blonde Ausländerinnen werden in der Abfertigung bevorzugt behandelt. Irgendeinen Vorteil muss das Frau-Sein auch in dieser Ecke der Erde haben. Die Berglandschaft, die sich nach - teils aber auch vor - dem Grenzübergang auftut, ist schlichtweg beeindruckend. Ähnlich wie auch die zahlreichen militärischen Kontrollposten, an denen schwer bewaffnete Soldaten einen strengen Blick in die passierenden Wagen werfen. Sie suchen Unruhestifter. Ein Mitpassagier berichtet mir, dass es hier zu gelegentlichen Schusswechseln zwischen verfeindeten politischen Parteien komme. Ausländern passiere in der Regel nichts, beruhigt er mich. Das mittlere Bild - mit der rot-weißen Tonne im Zentrum - zeigt das, was ich in voller Fahrt von einem militärischen Checkpoint aufnehmen konnte.

Eine unerwartete Entdeckung in den Vororten von Beirut: Werbung für Haartransplantationen. Man beachte den glücklichen Gesichtsausdruck nach erfolgter Haarverpflanzung. Schade, dass sich nicht alle Probleme operativ behandeln lassen.